Sammlung Dr. Ernst J. Fischer
Vorwort des Sammlers Die zur Auktion angebotenen 276 Losnummern Alt-Amerikanischer Kultur und Kunst aus Stein, Keramik, Kupfer, Silber, Gold und Textilien wurden in der Zeit von 1992 bis 2008 in acht öffentlichen Museen ausgestellt. mehr...
Sammlung Dr. Ernst J. Fischer
Vorwort des Sammlers Die zur Auktion angebotenen 276 Losnummern Alt-Amerikanischer Kultur und Kunst aus Stein, Keramik, Kupfer, Silber, Gold und Textilien wurden in der Zeit von 1992 bis 2008 in acht öffentlichen Museen ausgestellt. Das Konzept dieser Sammlung war:
A) Die ca. 150 unterschiedlichen Kulturen der landschaftlich extrem unterschiedlichen Lebensräume und deren eigenständige Kunstwerke sollten mit charakteristischen Beispielen sichtbar gemacht werden. Dazu gehörten neben Leben und Alltag, auch Leiden, ebenso wie Mythologie, Götterwelt und Jenseitsglauben. Diese wurden von den Völkern meist in Keramiken dargestellt. B) Für den bis 1991 als Klinik-Arzt und Wissenschaftler wirkenden Sammler war die Erforschung der erstaunlich hochentwickelten Medizin der altperuanischen Völker und deren Wissen um Krankheitssymptome ein weiterer Anreiz sich mit den Kulturen zu beschäftigen. Es stellte eine interessante Herausforderung dar, sich mit ärztlicher Erfahrung dieser noch wenig erforschten Sparte der Heilkunst zu widmen und auf effektiv nachweisbare Operationstechniken zu stoßen. Da Krankendarstellungen nur selten vorkamen, dauerte es circa 20 Jahre, um 40 Terrakotten Leidender auf Auktionen oder in Fachgalerien zu erwerben und in dieser Sammlung zusammenzustellen. C) Ein weiterer faszinierender Anreiz alt-peruanische Kunstobjekte zu sammeln, war die außerordentliche Vielfalt ihrer künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Ihre Stilelemente waren so überzeugend und fantasievoll, dass sich in den hunderttausenden Keramiken künstlerische Stilelemente fanden, die seit circa 1880 in Europa als „klassische Moderne“ einen Namen bekamen. Für die Maler und Bildhauer dieser europäischen Kunstepoche hatten die seit über 4000 Jahre wirkenden alt-peruanische Keramikkünstler Vorbildfunktion. Stilrichtungen wie Expressionismus, Symbolismus, Kubismus, Surrealismus oder Abstraktion gab es – ohne diese Namen – in Peru seit der Frühzeit an vielen Orten und in unterschiedlichen Gesellschaften. Da seit 1960 strikte Gesetze der Republik Peru die Ausfuhr ihres kulturellen Erbes verbieten, wurden die Objekte der Sammlung in mehr als 30 Auktionen und in Galerien erworben. Der bei vielen der Objekte geführte Nachweis der Echtheit durch den Thermoluminiszenztest und/oder Expertengutachten gewähren Sicherheit vor der wachsenden Zahl von Fälschungen.
Zeittafel Ausstellungen: 1992: „Amerika vor Kolumbus“ – Ausstellung im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte Kevelaer. 1994: „Gesichter Alt-Amerika“ – Ausstellung im Foyer der Sparkasse Krefeld. 1996: „Der Glanz peruanischer Hochkulturen“ - Ausstellung im Kunst- und Heimatmuseum der Gemeinde Issum. Unter der Schirmherrschaft Sr. Exzellenz des Botschafters der Republik Peru, Herrn Dr. Luis Silva Santisteban Garcia Seminario. Die Eröffnung fand in Anwesenheit des Kulturbeauftragten der Botschaft der Republik Peru, Herrn Gustavo Bonelli, statt. 1998/1999: „Weltsprache der Form“ – Ausstellung im Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg 2000: „Leben und Leiden im alten Peru“ – Ausstellung in den Kunsthallen Brandts Klaedefabrik in Odense (Dänemark). 2004/2005: „Schritte in die Ewigkeit“ – Ausstellung im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte Kevelaer. Unter der Schirmherrschaft Sr. Exzellenz des Botschafters der Republik Peru, Herrn Carlos Higueras. 2006: „Präkolumbische Kunst aus Peru“ – Ausstellung auf der Cologne Fine Art. 2009: „Alt-peruanische Textilkunst“ – Ausstellung in Kerken. 2010: „Der Glanz peruanischer Hochkulturen“ - Ausstellung in der Galerie im Alten Rathaus Wittlich – Unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Republik Peru. 2011: Teile der Sammlung in „Kallawaya – Heilkunst in den Anden“ im Grassi-Museum für Völkerkunde in Leipzig.
Anmerkungen zur Sammlung Die Firma Gerhard Hirsch Nachfolger freut sich, diese hochinteressante Sammlung präkolumbischer Kunst versteigern zu dürfen, die ihren Schwerpunkt in den Kulturen des Alten Perus hat. Die qualitätvollen Objekte stammen aus dem Besitz des norddeutschen Mediziners Dr. Ernst J. Fischer, der sich seit mehr als 50 Jahren mit der frühen Menschheitsgeschichte und der Entwicklung der Hochkulturen beschäftigt. Auf einer Vielzahl von Reisen nach Mittel- und Südamerika lernte er gemeinsam mit seiner Frau die noch wenig erforschten Stätten der frühen Zivilisationen kennen und begann Objekte aus der Region zu sammeln. Dabei war es ihm ein Anliegen Darstellungen zusammenzuführen, die das Leben, die religiösen Vorstellungen, aber auch das Leiden und den Tod abbilden. Als Arzt interessierte er sich besonders für Krankheitsdarstellungen und machte in verschiedenen Vorträgen immer wieder auf das bisher unterschätzte medizinische Wissen der Ureinwohner Südamerikas aufmerksam. Die Sammlung wurde erstmals im Jahr 1992 in Kevelaer dem interessierten Publikum präsentiert und in den folgenden Jahren mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten in Krefeld, Issum, Duisburg, Odense (Dänemark), Köln, Kerken und Wittlich ausgestellt – dies meist unter der Schirmherrschaft der peruanischen Botschaft. Bei den Eröffnungen waren auch Botschafter oder Kulturbeauftragte des Landes Peru persönlich anwesend. Herrn Dr. Fischer war es ein Anliegen, den Besuchern für die hochentwickelten Zivilisationen die Augen zu öffnen – zu diesem Zweck vermittelte er sein reiches Wissen in verschiedenen Vorträgen oder führte die Besucher persönlich durch die Ausstellung.
weniger... |
Auktion | Los | Bild | Beschreibung | Taxe |
---|
0 - 0 von 0 |